Berufswunsch: Professorin

Am 1. April fand ein internes Netzwerktreffen exklusiv für die Mentees im aktuellen Durchgang von ProProfessur statt. Diesmal ging es im Podiumsgespräch um „Die ersten 100 Tage in der Professur“. Zwei der erfolgreichen Teilnehmerinnen von ProProfessur, Prof. Stefanie Oess, Professorin für Biochemie an der Medizinischen Hochschule Brandenburg, und Prof. Anja Schiemann, Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminalpolitik an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster, waren zu Gast. Sie gewährten persönliche Einblicke und gaben wertvolle Hinweise, indem sie von ihrem Ankommen in der Professur am neuen Hochschulstandort und über ihren Arbeitsalltag in der Anfangsphase der Professur berichteten.  Sich im Vorfeld Gedanken zu machen, wie ich mich in den Fachbereich einführe, wie ich wahrgenommen werden möchte, mit wem ich mich umgehend persönlich bekannt machen sollte, sei ein wichtiger Aspekt, der häufig unterschätzt werde. Diese Schritte könne man später nicht nachholen, so die beiden Professorinnen übereinstimmend.

Die Arbeitsbelastungen haben beide in den ersten zwei Jahre als besonders intensiv empfunden, mit einem eindeutigen Fokus auf der Lehre. Später verschiebe sich diese Schwerpunktsetzung dann in Richtung Forschung und auch Nachwuchsförderung.

Dieser offene Austausch innerhalb des geschützten Rahmens einer vertrauten Mentee-Gruppe, erweist sich für die Teilnehmerinnen von ProProfessur als besonders hilfreich, weil er ihnen ganz frei von Hierarchien die Möglichkeit gibt, Nachfragen, z.B. auch zum Berufungsverfahren, zu stellen, und vor allem viele informelle Informationen rund um den Einstieg in die Professur zu bekommen. So entstehen intensive, belastbare Netzwerke.

Dass das Konzept aus Mentoring, Intensivtrainings und gezielter Vernetzung trägt, zeigt die Verbleiberhebung zu ProProfessur eindrucksvoll. Zwischen 2008 und 2017 wurden insgesamt 223 Wissenschaftlerinnen ab der späten Postdocphase in dem Programm ProProfessur gefördert. Davon haben 77 inzwischen eine Professur inne, das sind 35 % der Geförderten. Fast ein Viertel davon hat sogar mehrere Rufe erhalten. Ein Drittel hat eine profilbestimmende W3-Professur inne. Und 65% der Professorinnen haben Kinder, ein sehr hoher Anteil.

Der derzeitige Durchgang von ProProfessur endet im Herbst. Im Oktober und November können sich Interessentinnen dann für das Programm bewerben, das im Frühjahr 2020 startet.

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