Mentorinnen in Spitzenpositionen der Wissenschaft

In den letzten Monaten wurden gleich 3 aktive oder ehemalige Mentorinnen in Spitzenpositionen der Wissenschaft berufen.

Im Herbst nahm Prof. Dr. Tanja Brühl ihr Amt als Präsidentin der TU Darmstadt auf. Nun wurde Prof. Dr. Barbara Albert zur Vizepräsidentin ernannt. Damit sind beide Frauen im Präsidium der TU ehemalige Mentorinnen aus dem Netzwerk von Mentoring Hessen. Prof. Dr. Katja Becker, die sich ebenfalls bereits als Mentorin engagierte,  ist die erste Frau an der Spitze der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und steht damit der größten Forschungsförderorganisation Deutschlands vor. Die ehemalige Vizepräsidentin für Forschung der Justus-Liebig-Universität Gießen hat das Amt zum 1. Januar angetreten.  Allen drei Professorinnen wünschen wir viel Erfolg in ihrer anspruchsvollen Arbeit!

Als Mentorinnen betreuten sie in den Programmen ProProfessur und ProAcademia und zum Teil auch bereits in den Vorgängerprojekten von Mentoring Hessen Doktorandinnen, weibliche Postdocs und Wissenschaftlerinnen im unmittelbaren Übergang zur Professur.

„Wenn wir den Anteil von Frauen auf Professuren und anderen Führungspositionen in der Wissenschaft wirklich erhöhen wollen, dann müssen wir talentierte junge Frauen unterstützen und sie an unseren Erfahrungen teilhaben lassen.“ ist Becker überzeugt, die als Medizinerin aus einer Disziplin mit einem großen Anteil weiblicher Studierender aber sehr wenigen Frauen in Führungspositionen kommt.

Tanja Brühl sagt über ihre Zeit als Mentorin: „Ich habe das sehr gerne gemacht. Meine Mentees bei der Planung und Umsetzung konkreter Schritte zu unterstützen und zu beobachten, war sehr bereichernd.“ Die Politikwissenschaftlerin war vor ihrer Berufung an die TU Darmstadt Vizepräsidentin für Lehre und Studium an der Goethe-Universität. Aus der Sicht als Präsidentin fügt sie hinzu: „Bei Mentoring Hessen dabei zu sein, ist auch eine Auszeichnung für die Kolleginnen und Kollegen, denen die Rolle der Mentorin bzw. des Mentors zuteil wird. Deshalb ermuntere ich gerne dazu, sich an den Programmen zu beteiligen. Dieses Engagement für junge Wissenschaftlerinnen erfährt auf jeden Fall meine Wertschätzung und Unterstützung.“

In ProAcademia und ProProfessur kommen, anders als in den beiden anderen Programmen von Mentoring Hessen, auch männliche Mentoren zum Einsatz, um den fachlich oft sehr speziellen Bedarfen der Mentees optimal gerecht zu werden. Zudem werden die Professoren so für Genderthemen sensibilisiert und es entsteht ein positiver Rückkopplungseffekt in die Wissenschaft und Wissenschaftsorganisationen hinein.

Die Professor*­innen, die sich als Mentor*­innen engagieren, sind forschungs- und drittmittelstark, sehr gut vernetzt, erfolgreich in der Nachwuchsentwicklung und engagiert in der Frauenförderung. Davon profitieren ihre Mentees bei der eigenen Karriereplanung. Die Mentor*innen haben aber auch etwas von der Zusammenarbeit: für sie ist die Face-to-Face-Kommunikation und der persönliche Kontakt zu einer engagierten und beratungsoffenen Mentee mit Karriereambitionen sehr motivierend. Das bringt neue Energie, Zufriedenheit und positive Effekte für die eigenen Beratungs- und Führungskompetenzen.

Befragt, wovon sie im Mentoring besonders profitieren, sagen Mentor*innen beispielsweise: von dem intensiven wissenschaftlichen Austausch, dem Perspektivwechsel, der Anbahnung von Kooperationen, dem Einblick in andere Fachkulturen und den Einblicken in die persönlichen Herausforderungen von jungen Wissenschaftlerinnen und die veränderte Situation des Habilitierens heute.

Ähnlich klingt auch das Resümee der Chemikerin Albert, die sogar aktuell eine Mentee betreut: „Das Mentoring ist eine großartige Maßnahme für Wissenschaftlerinnen auf dem Weg nach oben. Mentees und Mentorinnen profitieren außerordentlich von den anspruchsvollen, attraktiven und nachhaltigen Programmen. Auch als Mentorin habe ich in ProProfessur viel gelernt.“

Links auf dem Bild ist Prof. Dr. Tanja Brühl (Präsidentin der TU Darmstadt), rechts Prof. Dr. Barbara Albert (Vizepräsidentin der TU Darmstadt).

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